A. Beaton – Die Nase
Maxim Gorki Theater Berlin 1997
Regie: Mark Zurmühle
Bühne: Hansjörg Hartung
Kostüme: Petra Straß
...Der Regisseur Mark Zurmühle nimmt Zuflucht zu den Traditionen des absurden Theaters, mischt gleichsam die französische Boulevard-Farce eines Feydeau mit Beckett und Ionesco auf. Das bedient Hans Jörg Hartung mit seiner witzig wendigen Bühne praktisch und ansehnlich. Petra Straß gelingt mit Kostüm und Maske noch mehr in dieser Richtung.
Die Welt 25.09.1997
Nikolai Gogols Novelle Die Nase, geschrieben 1835, gilt als erste surreale Groteske der russischen Literatur
Die Inszenierung ist verliebt in den ostigen Charme des Stückes: Regisseur Mark Zurmühle
lässt den Prolog auf russisch singen, Klaus Manchen als Polizeiinspektor Goljanski ist das vollendete Bild des dekadenten, korrupten Pummels in kryptosowjetischer Militäruniform,
Hansjürgen Hürrig als Kowaljow, der Kastrierte, der Verzweifelte, ist zum Lachen tragisch, ein routinierter Komödiant clownesk geschminkt wie alle Akteure. Leicht wechselt die Nase, das flüchtige zerknautschte Phallussymbol, von einem zum anderen, geht den Frauen unter die Röcke und fehlt dem Manne da, wo seine Ehre sitzt
TAZ 25.9.97